In Zeiten steigender Energiekosten und wachsender Bedeutung erneuerbarer Energien denken viele Menschen um. Eine innovative Lösung, die derzeit aus Österreich für Aufsehen sorgt, verbindet zwei scheinbar völlig verschiedene Bereiche: Heizen und Bitcoin-Mining. Im Interview mit Lukas Waldner, Mitgründer des Tiroler Startups 21Energy, wird deutlich, wie diese ungewöhnliche Kombination nicht nur funktioniert, sondern sich auch wirtschaftlich lohnen kann.
Die Idee: Heizen mit Rechenleistung
Die Gründungsgeschichte von 21Energy beginnt mit einem simplen Selbstversuch. Co-Founder Maximilian heizte ein Einfamilienhaus testweise mit einem selbstgebauten Bitcoin-Miner. Das Ergebnis war verblüffend:
„Am Ende der Heizsaison hatte er 3.000 € an Heizöl gespart – und zusätzlich 1.000 € durch Bitcoin-Mining eingenommen.“
— Lukas Waldner, Mitgründer von 21Energy
Statt wertvolle Abwärme ungenutzt zu lassen, nutzt die Bitcoin-Heizung diese effizient – und verdient damit sogar Geld. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern auch wirtschaftlich attraktiv.
So funktioniert die Bitcoin-Heizung
Die Geräte, die unter den Namen „Ofen“ und „Ofen Pro“ angeboten werden, sind Plug-and-Play-Lösungen für den privaten Gebrauch. Äußerlich erinnern sie an stylische Heizkörper – doch im Inneren steckt spezialisierte Mining-Hardware.
Technische Eckdaten im Überblick
| Merkmal | Ofen | Ofen Pro |
|---|---|---|
| Heizleistung | 1 kW | 1 kW |
| Geräuschentwicklung | ca. 35 dB (leiser Kühlschrank) | ca. 35 dB |
| Mining-Hardware | Gebrauchte ASICs (bis zu 8 Jahre alt) | Neue, effizientere ASICs |
| Steuerung | WLAN & App | WLAN & App |
| Lieferumfang | Plug-and-Play, sofort einsatzbereit | Plug-and-Play, sofort einsatzbereit |
| Garantie | 1 Jahr | 1 Jahr |
Dank moderner Kühltechnologie und leiser Lüfter sind die Geräte auch für Wohnräume geeignet – im Gegensatz zu klassischen Mining-Rigs, die oft über 90 dB laut sind.
Wirtschaftlichkeit: Kann sich das lohnen?
Ein zentrales Argument für die Bitcoin-Heizung ist die Möglichkeit, Heizkosten zu senken – oder sogar kostenlos zu heizen, je nach Strompreis und Mining-Ertrag.
Beispielrechnung (bei 20 Cent/kWh Stromkosten)
- Verbrauch: 24 kWh/Tag (1 kW dauerhaft)
- Stromkosten: 4,80 € pro Tag
- Bitcoin-Ertrag (im Durchschnitt): 0,20–0,26 € pro kWh
- Effektive Heizkosten: nahe null oder sogar ein kleines Plus
„Es geht nicht darum, reich zu werden. Es geht darum, günstiger zu heizen.“
— Lukas Waldner
Ein integrierter Online-Rechner auf der Webseite von 21Energy ermöglicht es Interessenten, ihre individuelle Situation zu kalkulieren. Besonders attraktiv wird das Modell mit PV-Anlagen oder variablen Stromtarifen.
Anwendungsbereiche: Vom Wohnzimmer bis zur Industriehalle
Die Bitcoin-Heizung ist vielseitig einsetzbar. Während Privatnutzer sie im Wohnzimmer, Büro oder Keller verwenden, richtet sich das Edge- und Shield-Segment an Gewerbebetriebe.
Mögliche Einsatzorte:
- Privathaushalte mit hohem Wärmebedarf
- Offices & Home-Offices
- Produktionshallen und Werkstätten
- Lagerhallen, Garagen, Kellerräume
- Prozessorientierte Industrieanlagen
Für größere Systeme wird auch wassergekühlte Hardware angeboten – etwa zur Einbindung in Fernwärmenetze oder zur Prozesswärmegewinnung in der Industrie.
Nachhaltigkeit & Ressourcennutzung
Ein wichtiger Aspekt ist die Mehrfachverwertung von Energie. Während herkömmliche Rechenzentren teils Energie aufwenden müssen, um überschüssige Wärme loszuwerden, macht 21Energy genau das Gegenteil: Die Wärme wird genutzt – für genau das, wofür in Haushalten ohnehin Energie benötigt wird.
Zusätzlich verfolgt das Unternehmen eine nachhaltige Hardware-Strategie:
- Wiederverwendung gebrauchter ASICs im Modell „Ofen“
- Längere Lebenszyklen durch reduzierte Belastung
- Produktion zu 100 % in Tirol, Österreich
- Qualitätssicherung durch regionale Fertigung
Steuerliche Einordnung: Muss ich das versteuern?
Wer mit einer Bitcoin-Heizung Geld verdient, fragt sich schnell, ob das steuerlich als gewerbliches Mining gilt. 21Energy hat hierzu einen ausführlichen Steuerleitfaden mit Experten erstellt.
Zentrale Aussagen daraus:
- Private Nutzung (Heizung, PV-Überschuss, etc.) wird in der Regel als Liebhaberei eingestuft
- Keine automatische Gewerbepflicht
- Einnahmen sind aber nicht steuerfrei
- Individuelle Beratung mit dem Steuerberater wird empfohlen
Den vollständigen Steuerleitfaden für Deutschland und Österreich findest du auf der Website von 21Energy hier
Lieferung, Einrichtung & Betrieb
Der gesamte Prozess ist darauf ausgelegt, dass Kunden keine Fachkenntnisse benötigen:
- Bestellung über die Webseite
- Lieferung via DHL Express in über 30 Länder
- Einrichtung über App innerhalb von 3 Minuten
- Start des Bitcoin-Minings direkt nach WLAN-Verbindung
Auch im Sommer kann das Gerät eingesetzt werden – z. B. zur Nutzung von überschüssigem Solarstrom. Abwärme kann in Lagerräumen oder Garagen sogar von Vorteil sein, z. B. zur Lufttrocknung.
Zukunftspläne & Ausblick
Das Unternehmen entwickelt bereits weitere Produktlinien für Privat- und Geschäftskunden. Besonders im B2B-Bereich stößt das Modell auf großes Interesse – etwa bei Energieversorgern und großen Industriebetrieben.
„Bitcoin-Mining kann ein Mittel sein, Stromnetze zu stabilisieren und überschüssige Energie zu monetarisieren. Die Potenziale sind riesig.“
— Lukas Waldner
Neben neuen Heizmodellen arbeitet 21Energy auch an integrierten Lösungen zur Netzstabilisierung, Prozesswärmenutzung und intelligenten Lastverlagerung.
Fazit: Ein Heizsystem für die Zukunft?
Die Bitcoin-Heizung ist mehr als ein technisches Spielzeug für Krypto-Fans. Sie ist ein intelligentes Energiemodell für das 21. Jahrhundert – besonders in Kombination mit erneuerbaren Energien und modernen Stromtarifen.
Wer seine Stromkosten clever optimieren möchte oder bereits über PV-Anlagen verfügt, kann mit dieser Lösung gleichzeitig zum Klimaschützer, Krypto-Miner und Kostenoptimierer werden.
Weitere Informationen & Tools
- 🔗 Bitcoin-Heizungsrechner – Lohnt sich das für mich?
- 📑 Steuerleitfaden für Deutschland & Österreich
- 🌐 Zur Produktübersicht & Bestellung: 21energy.com
Erfahrungen und Meinungen
Das Bitcoin-Mining hat viele Nutzer überrascht. Besonders die Kombination mit Heizsystemen zieht großes Interesse an. Anwender berichten von positiven Erfahrungen, wenn sie überschüssige Wärme nutzen. Eine häufige Frage: Wie rentabel ist diese Methode?
Eine erste Herausforderung ist die Auswahl der richtigen Hardware. Nutzer empfehlen, sich vor dem Kauf gründlich zu informieren. Auf Plattformen wie CryptoCompare finden sich hilfreiche Vergleiche und Tipps. Ein typisches Problem: Die Hardware amortisiert sich oft nur langsam. Nutzer berichten von Amortisationszeiten zwischen einem und zwei Jahren.
Ein weiterer Punkt ist der Stromverbrauch. Rentabel wird das Mining ab etwa 5 Cent pro Kilowattstunde. Anwender in Foren betonen, dass hohe Strompreise die Wirtschaftlichkeit stark beeinträchtigen können. In Regionen mit günstigen Strompreisen sind die Erfolgschancen deutlich höher.
Nutzer schätzen die Möglichkeit, gleichzeitig zu heizen und Geld zu verdienen. Anwender berichten von einem angenehmen Raumklima, während die Mining-Hardware läuft. Die Temperaturen der Geräte können in kalten Monaten sehr nützlich sein. Anwender in Reddit diskutieren, wie viel zusätzliches Einkommen durch diese Methode erzielt werden kann.
Dennoch gibt es auch Bedenken. Die Hardware benötigt regelmäßige Wartung, um effizient zu arbeiten. Anwender berichten von Problemen mit der Kühlung. Überhitzung kann zu einem Ausfall der Geräte führen. Eine solide Kühlung ist für viele Nutzer daher unerlässlich. Zudem sind nicht alle Miner für den Dauerbetrieb ausgelegt.
Eine weitere Herausforderung ist die volatile Preisentwicklung von Bitcoin. Nutzer in Investing äußern, dass die Einnahmen stark schwanken können. Das macht die Planung schwierig. Viele Anwender empfehlen, sich auch über andere Kryptowährungen zu informieren, die weniger volatil sind.
Insgesamt zeigt sich, dass die Kombination aus Bitcoin-Mining und Heizen durchaus Potenzial hat. Anwender berichten von positiven finanziellen Ergebnissen, insbesondere in Regionen mit günstigen Energiekosten. Aber: Die Einstiegshürden sind hoch. Die Notwendigkeit einer soliden Planung und Wartung ist für viele Nutzer entscheidend für den Erfolg.
FAQ: Bitcoin-Mining und nachhaltiges Heizen
Was ist eine Bitcoin-Heizung?
Eine Bitcoin-Heizung ist ein Gerät, das parallel zur Wärmeerzeugung Bitcoin-Mining betreibt. Die Abwärme, die während des Mining-Prozesses entsteht, wird zur Beheizung von Räumen genutzt.
Funktioniert die Bitcoin-Heizung auch in einem Wohnraum?
Ja, die Bitcoin-Heizung funktioniert auch in Wohnräumen. Die Geräte verwenden moderne Kühltechnologien, um die Lautstärke auf ca. 35 dB zu reduzieren, was etwa so leise ist wie ein Kühlschrank.
Kann ich mit der Bitcoin-Heizung Geld sparen?
Abhängig von Stromkosten und Mining-Erträgen kann die Bitcoin-Heizung helfen, Heizkosten zu senken. Bei optimalen Bedingungen ist es sogar möglich, kostenlos zu heizen oder ein kleines Plus zu erzielen.
Welche technischen Anforderungen gibt es?
Die Bitcoin-Heizung ist eine Plug-and-Play-Lösung, die keine Fachkenntnisse erfordert. Die Steuerung erfolgt über WLAN und eine App, und die Einrichtung ist in wenigen Minuten erledigt.
Ist der Einsatz der Bitcoin-Heizung nachhaltig?
Ja, die Bitcoin-Heizung nutzt die Abwärme effizient und vermeidet Energieverluste. Die Verwendung gebrauchter ASICs und die Produktion in Tirol tragen zusätzlich zur Nachhaltigkeit bei.



