Eigenkapital, Fremdkapital oder Investor? – Unternehmerische Freiheit vs. Wachstumsturbo

    18.11.2025 101 mal gelesen 4 Kommentare
    • Eigenkapital bietet unternehmerische Freiheit, da keine Rückzahlungsverpflichtungen bestehen.
    • Fremdkapital ermöglicht schnelles Wachstum, birgt jedoch das Risiko finanzieller Abhängigkeit.
    • Investoren bringen nicht nur Kapital, sondern auch wertvolle Netzwerke und Expertise mit ein.

    „Fahre ich Fahrrad, Auto oder gleich Private Jet?“ – Mit dieser treffenden Analogie bringt Alexander Weipprecht in der neuen Folge von „Die Unternehmer“ eine der zentralen Entscheidungen im Unternehmerleben auf den Punkt: Wie finanziere ich mein Wachstum?
    Soll man das eigene Unternehmen aus Eigenmitteln aufbauen? Lohnen sich Bankkredite? Oder sollte man den Weg über Investoren gehen?

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    Gemeinsam mit Dirk Hartig beleuchtet er diese Frage mit persönlichen Erfahrungen, wirtschaftlicher Einordnung und einer ordentlichen Portion Pragmatismus.

    Drei Wege, ein Ziel – aber welches?

    Die Hosts zeichnen drei grundsätzliche Finanzierungswege:

    Finanzierungsweg Bildhafte Analogie Vorteile Risiken
    Eigenkapital Fahrrad Hohe Unabhängigkeit, volle Kontrolle Langsameres Wachstum, begrenzte Mittel
    Bankkredit Auto Schnellere Expansion, kalkulierbare Rückzahlung Kreditrisiko, feste Tilgung, ggf. persönliche Haftung
    Investoren Private Jet Maximales Wachstum, Zugang zu Know-how & Netzwerk Mitspracherecht, Kontrollverlust, Exit-Erwartung

    💬 Zitat zum Nachdenken

    „Wenn du mit einem Investor fliegst, ist das der Private Jet – aber er gehört dir nicht allein.“
    Alexander Weipprecht

    Lieber langsam, dafür unabhängig

    Dirk gibt offen zu: Er finanziert seine Projekte ausschließlich aus Eigenmitteln. Nicht aus Prinzip, sondern aus Erfahrung. Als Trader und Unternehmer im Tech-Umfeld sieht er die Risiken von Fremdkapital deutlich – insbesondere bei Fehleinschätzungen oder Marktverwerfungen. Die Flexibilität, bei Bedarf einfach mal „nein“ zu sagen oder sich aus einem Projekt zurückzuziehen, sieht er als seinen größten Vorteil.

    Besonders kritisch blickt er auf Start-ups, die frühzeitig Investoren ins Boot holen, aber nicht bereit sind, dauerhaft durchzuhalten:

    „Ich habe oft erlebt, dass Gründer bei den ersten Problemen aufgeben. Dieses Durchhaltevermögen, das fehlt heute häufig.“
    Dirk Hartig

    Wann Eigenkapital sinnvoll ist

    • Wenn du langfristig unabhängig bleiben willst
    • Wenn dein Geschäftsmodell nicht kapitalintensiv ist (z. B. Software, Beratung)
    • Wenn du das Risiko vollständig selbst tragen kannst und willst
    • Wenn Kontrolle über Vision und Strategie oberste Priorität hat

    Partner auf Augenhöhe statt klassischer Geldgeber

    Auch Alexander Weipprecht verfolgt eine vorsichtige Strategie. Zwar hat er in der Vergangenheit mit Geschäftspartnern größere Summen gemeinsam investiert – aber immer auf Augenhöhe.

    „Es war mir immer wichtig, dass der andere genauso viel investiert wie ich – damit er es genauso ernst nimmt.“

    Aktuell steht er vor der Entscheidung, einen Investor an Bord zu holen – ein vermögender Freund bietet einen Millionenbetrag. Doch Alex zögert:

    „Solange ich es nicht wirklich brauche, nehme ich lieber mein eigenes Geld.“

    Der Preis der Geschwindigkeit

    Die zentrale Frage im Podcast lautet daher:

    Ist schnelleres Wachstum den Preis der Kontrolle wert?

    Für beide Unternehmer ist klar: Nicht jedes Geschäftsmodell muss skalieren bis zum Maximum. Es gibt viele Unternehmer, die bewusst klein bleiben, stabil wirtschaften und ihre Lebensqualität über exponentielles Wachstum stellen.

    ✅ PRO & CONTRA: Investoren an Bord holen

    Vorteil Nachteil
    Schnelles Wachstum möglich Kontrollverlust droht
    Zugang zu Expertise & Netzwerk Investoren mischen evtl. operativ mit
    Risiko kann geteilt werden Exit-Erwartung kann strategische Entscheidungen beeinflussen
    Finanzielle Entlastung Gewinnbeteiligung – weniger für dich selbst

    Banken und Venture Capital: Zwei Seiten der Medaille

    Im Gespräch werden Banken und VCs verglichen – nicht ohne Ironie. Während Banken oft standardisiert agieren („grün oder rot – dazwischen gibt's nichts“), sind Venture Capital Fonds flexibler in ihrer Bewertung – dafür aber auch deutlich fordernder im Gegenzug.

    „Die Bank hat eine Ampel. Die ist entweder grün oder rot. Orange gibt’s nicht.“

    Ein weiterer Unterschied: Banken fordern oft persönliche Bürgschaften, VCs hingegen Eigentumsanteile und Mitspracherecht.

    Wann ein Bankkredit passt

    • Du investierst in greifbare Werte: Maschinen, Immobilien, Fuhrpark
    • Du kannst monatliche Raten gut kalkulieren
    • Du bist bereit, im Zweifel persönlich zu haften
    • Du brauchst keinen strategischen Input – nur Kapital

    Fazit: Freiheit, Fokus und Verantwortung

    Der Podcast endet mit einem Appell zur Reflexion:
    Nicht jede Unternehmensvision braucht den Jet. Manchmal ist der Weg auf dem Fahrrad erfüllender, weil man das „Land“ – das eigene Unternehmen – bewusster erlebt.
    Beide Unternehmer zeigen auf, dass wirtschaftlicher Erfolg nicht zwangsläufig in der Skalierung um jeden Preis liegt, sondern in einem durchdachten, werteorientierten Umgang mit Kapital, Zeit und Verantwortung.

    🗣 Leserfrage an unsere Community:

    💬 Wie gehst du mit der Frage nach Fremdkapital, Investoren oder Eigenfinanzierung um?
    Arbeitest du lieber autark oder mit Partnern? Und wie wichtig ist dir unternehmerische Freiheit?

    Schreib uns in die Kommentare hier oder auf YouTube oder sende uns deine Erfahrungen direkt per Mail – wir freuen uns auf den Austausch!

    Mehr dazu im Podcast:
    🎧 Jetzt reinhören: „Die Unternehmer“ mit Alexander Weipprecht & Dirk Hartig – jetzt auf Spotify und YouTube.


    Wichtige Fragen zur Unternehmensfinanzierung

    Was sind die Vorteile von Eigenkapital?

    Eigenkapital bietet hohe Unabhängigkeit und volle Kontrolle über das Unternehmen. Gründer bleiben unabhängig von Krediten oder Investoren und können Entscheidungen frei treffen.

    Welche Risiken sind mit Bankkrediten verbunden?

    Bankkredite bringen ein Kreditrisiko mit sich, da feste Rückzahlungsverpflichtungen bestehen. Im Falle von finanziellen Schwierigkeiten kann dies zu einer persönlichen Haftung führen.

    Wann ist es sinnvoll, Investoren zu suchen?

    Die Suche nach Investoren kann sinnvoll sein, wenn maximaler Wachstum angestrebt wird und zusätzliches Know-how sowie Netzwerk Vorteile bieten können. Dies erfordert jedoch das Teilen von Kontrolle und Einfluss.

    Wie beeinflusst Fremdkapital die unternehmerische Freiheit?

    Fremdkapital kann die unternehmerische Freiheit einschränken, da Rückzahlungsverpflichtungen und möglicherweise Druck von Gläubigern bestehen. Entscheidungen müssen oft im Einklang mit den Forderungen der Kreditgeber stehen.

    Wie finde ich den richtigen Finanzierungsweg für mein Unternehmen?

    Der richtige Finanzierungsweg hängt von der individuellen Unternehmensstrategie, den Wachstumszielen und der Risikobereitschaft ab. Es ist entscheidend, die Vor- und Nachteile der einzelnen Optionen sorgfältig abzuwägen.

    Ihre Meinung zu diesem Artikel

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    Finde auch, dass die Analogie mit dem Fahrrad, Auto und Private Jet voll zutrifft! Ich persönlich tendiere eher zum Fahrrad, weil ich mehr Kontrolle und Unabhängigkeit haben will. Manchmal ist langsames, aber sicheres Wachstum einfach besser als das große Risiko mit Investoren – vor allem, wenn man nicht bereit ist, die Kontrolle abzugeben.
    Ich finde auch, dass sich die Analogie von Fahrrad und Private Jet echt gut in die Thematik reinfügt. Man muss halt abwägen, ob man schnell wachsen will oder lieber die Kontrolle über sein Unternehmen behält. Und besonders spannend finde ich, dass es nicht nur ums Geld geht, sondern auch um persönliche Freiheit und die eigene Vision. Wenn man das im Kopf hat, trifft man doch die besseren Entscheidungen, oder?
    ich denk auch das es blöd ist wenn Start-ups gleich Investoren holen und nicht einfach mal durchhalten und das eigene Ding machen, wers gut macht brauch ja keine großen Gelder, oder?
    Wow, was für ein Thema! Ich muss sagen, ich find die Analogie mit dem Fahrrad, Auto und Private Jet echt interesant und macht das ganze einfach verständlicher. Aber ich hab auch einen anderen Gedanken. Ich meine, wie Dirk sagt, das ganze mit Eigenkapital ist ja schön und gut, aber was ist wenn man wirklich schnell wachsen will? Dann kann man ja vielleicht auch nicht immer alles selbst finanzieren, oder? Ich mein, was ist, wenn man eine geniale Idee hat, aber einfach kein Kohle und so? Es ist ja auch irgendwie ein Risiko, die ganzen Investoren an Bord zu holen, weil man dann ja auch viel Aufmerksamkeit hat und druck und so. Und was ist, wenn man dann denkt man hat alles im Griff und dann läufts nicht so wie geplant?

    Die Sache mit Banken ist auch lustig, weil ich immer das gefühl habe, die sind auch nicht zu vertrauen weil die einfach nur ihre eigenen Interessen im Kopf haben, aber gleichzeitig, wenn man wirklich was ordentliches hat sollte man da doch mal nachfragen oder?

    Ich seh auch ein paar Kommentare hier, wo jemand sagt, man sollte auch mal die Kontrolle abgeben um wachsen zu können. Aber ehrlch gesagt, das wär ja nicht für jeden was, oder? Ich denk da immer an die Kontrolle, die wichtig ist. Ich mag es nicht, wenn jemand einfach dabei mitredet und mir sagt, was ich tun soll. Man investiert ja auch viel Herzblut in sein Zeug.

    Am Ende, ich glaub jeder muss selbst herausfinden, was für ihn am besten passt. Ich mag die Idee, ruhig und beständig zu wachsen, anstatt mit großem Risiko, aber manchmal ist es auch spannend ne schnelle Karte zu spielen, oder? Aber hey, ich bin kein Experte oder so, hab nur meine Gedanken dazu!

    Zusammenfassung des Artikels

    Im Podcast „Die Unternehmer“ diskutieren Alexander Weipprecht und Dirk Hartig verschiedene Finanzierungswege für Unternehmen, von Eigenkapital über Bankkredite bis hin zu Investoren, und betonen die Bedeutung von Unabhängigkeit und strategischer Kontrolle. Sie reflektieren darüber, dass nicht jedes Geschäftsmodell maximales Wachstum erfordert und warnen vor den Risiken externer Finanzierung.

    Nützliche Tipps zum Thema:

    1. Analysiere deine langfristigen Ziele: Überlege, ob dir unternehmerische Freiheit wichtiger ist als schnelles Wachstum. Eigenkapital kann dir mehr Kontrolle geben, während Investoren schnelles Wachstum ermöglichen.
    2. Bewerte dein Geschäftsmodell: Wenn dein Unternehmen nicht kapitalintensiv ist, könnte die Finanzierung aus Eigenmitteln die bessere Wahl sein. Überlege, ob du auch ohne externe Finanzierung wachsen kannst.
    3. Informiere dich über verschiedene Finanzierungsoptionen: Lerne die Vor- und Nachteile von Eigenkapital, Bankkrediten und Investoren kennen, um die beste Entscheidung für dein Unternehmen zu treffen.
    4. Berücksichtige deine Risikobereitschaft: Bist du bereit, die Verantwortung für Risiken selbst zu tragen? Eigenkapital bedeutet, dass du das volle Risiko trägst, während Investoren das Risiko teilen können.
    5. Denke über die Kontrolle nach: Wenn du Investoren an Bord holst, musst du möglicherweise einen Teil deiner Kontrolle abgeben. Überlege, ob du bereit bist, diese Kontrolle für potenzielles Wachstum zu opfern.

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