Wie Unternehmer zwischen Disziplin, Stress und Selbstfürsorge jonglieren – und was wir daraus lernen können
„Erfolg und Gesundheit – schließt sich das aus?“ Mit dieser provokanten Frage steigen Dirk Hartig und Alexander Weipprecht in die neue Folge ihres Podcasts „Die Unternehmer“ ein. Was folgt, ist ein offenes, reflektiertes und stellenweise sehr persönliches Gespräch zweier Unternehmer über eine der zentralen Herausforderungen des modernen Arbeitslebens: Wie bleibt man als Unternehmer*in gesund – körperlich und geistig – ohne auf den Erfolg zu verzichten?
Die Diskussion ist nicht nur für Selbstständige relevant, sondern spricht allen aus der Seele, die in einem anspruchsvollen Arbeitsumfeld bestehen müssen – sei es im Management, in der Familie oder im Ehrenamt.
Die unsichtbare Kostenstelle: Gesundheit im Unternehmeralltag
Viele Selbstständige kennen das: Projekte laufen, Kunden rufen an, Deadlines drücken – Zeit für Sport oder eine ausgewogene Mahlzeit? Fehlanzeige. Hartig bringt es auf den Punkt: Gesundheit ist oft das, was man am längsten aufschieben kann, ohne dass sofort „die Welt untergeht“. Doch auf Dauer hat das Konsequenzen – von Schlafmangel über Dauerstress bis hin zu ernsten gesundheitlichen Schäden.
„Ich habe oft das Gefühl, ich habe ein Kontingent an Disziplin – und das geht fast komplett in die Arbeit.“ – Alexander Weipprecht
Disziplin ist nicht alles – die Gefahr des Überforderungsprinzips
Das Gespräch zeigt: Unternehmer setzen sich oft über ihre körperlichen Grenzen hinweg. Weipprecht berichtet, wie er früher mit Fieber ins Büro ging, hochgepumpt mit Schmerzmitteln, „nur um den Tag durchzuhalten“. Solches Verhalten ist kein Einzelfall – und birgt enorme Risiken, etwa für das Herz-Kreislauf-System.
Auch eine Überbetonung von Disziplin kann zum Problem werden. Die Podcast-Gäste kritisieren die Social-Media-getriebenen Erfolgsnarrative, in denen Unternehmer morgens um 4 Uhr aufstehen, zwei Stunden Sport machen und dann 14 Stunden durcharbeiten. Solche Ideale seien weder realistisch noch gesund – und in vielen Fällen schlichtweg inszeniert.
Neue Routinen statt radikale Revolution
Ein wiederkehrendes Thema ist das Prinzip der kleinen Schritte. Statt den Lebensstil radikal umzukrempeln, setzen die Gesprächspartner auf kleine, realistische Veränderungen:
Beispiele für nachhaltige Mikroveränderungen:
| Alte Gewohnheit | Neue Alternative |
|---|---|
| Croissant & Cappuccino am Morgen | Haferflocken mit Nüssen oder Schwarzbrot |
| Social Media bis Mitternacht | Buchlesen auf dem Kindle |
| Süßes nach dem Mittagessen | Espresso oder Obst statt Zuckerbombe |
| 4h Schlaf pro Nacht | Fester Schlafrhythmus mit 7h+ |
Besonders positiv: Beide betonen, dass gesunde Gewohnheiten Zeit brauchen, um sich zu etablieren – ähnlich wie im Unternehmensaufbau. „Man würde im Unternehmen ja auch keine radikalen Veränderungen an einem Tag einführen“, so Hartig.
Schlaf: Der unterschätzte Leistungstreiber
Ein zentrales Thema der Folge ist der Schlaf – oft das erste Opfer im hektischen Unternehmeralltag. Die beiden berichten von ihren Erfahrungen mit Schlaftracking und zeigen, wie wenig Schlaf die Konzentration, den Stoffwechsel und die Stimmung ruiniert.
„Vier Stunden Schlaf über Monate machen dich zum Zombie.“ – Dirk Hartig
Wer produktiv, kreativ und gesund bleiben will, kommt um regelmäßigen, ausreichenden Schlaf nicht herum. Wichtig ist auch, was vor dem Einschlafen passiert: Lichtreduktion, kein Social Media, stattdessen ein Buch – das sind Strategien, die direkt in den Alltag integrierbar sind.
Ernährung: 90 % des Erfolgs?
„Wenn deine Ernährung nicht deine Arznei wird, wird irgendwann Arznei deine Ernährung.“ Dieses Zitat von Steve Jobs bringt es auf den Punkt. Gesunde Ernährung ist laut Weipprecht die Basis für nachhaltige Leistungsfähigkeit – körperlich wie geistig.
Besonders spannend: Die Diskussion über „Reiche und Schöne“ zeigt, wie diszipliniert viele erfolgreiche Unternehmer*innen tatsächlich mit ihrer Ernährung umgehen – gerade, weil sie wissen, dass ein gesunder Körper ein Wettbewerbsvorteil ist.
Soziale Verantwortung, Ehrenamt und Mental Load
Nicht nur Unternehmer sind gefährdet. Weipprecht spricht an, wie auch engagierte Privatpersonen – etwa im Ehrenamt, in Familien oder als pflegende Angehörige – gesundheitlich unter Druck geraten können. Die Mischung aus beruflichem, familiärem und sozialem Engagement wird schnell zur Dauerbelastung.
Auch digitale Dauerverfügbarkeit trägt zur Überforderung bei: Second Screen, ständige Dopaminschübe durch TikTok und YouTube Shorts – echte Erholung wird zur Ausnahme. Deshalb der Appell: Bewusster Medienkonsum ist ein wichtiger Baustein für mentale Gesundheit.
Langfristige Perspektive: Longevity oder Lebensqualität?
Am Rande beleuchtet die Folge auch das Thema Longevity – also das Bestreben, die gesunde Lebensspanne zu verlängern. Zwar gibt es inzwischen High-End-Angebote für Reiche (Stichwort: Blutwäschen, KI-Tracking, Gentherapie), doch die Studien zeigen: Nur wer ab 25 mit diesem Lebensstil beginnt, gewinnt langfristig spürbar Jahre.
Realistischer und sinnvoller scheint der Mittelweg: Gesunde Alltagsgewohnheiten, weniger Stress, ausreichend Bewegung, bewusste Ernährung und soziale Einbindung.
Fazit: Unternehmer-Gesundheit ist kein Luxus, sondern Voraussetzung
Zum Ende der Folge fassen Hartig und Weipprecht zusammen: Unternehmersein bedeutet Kompromisse – aber nicht auf Kosten der eigenen Gesundheit. Es braucht keine radikale Transformation, sondern ein bewusstes Integrieren gesunder Routinen in den Alltag.
Die 5 wichtigsten Learnings aus dem Podcast:
- Schlaf ist heilig – 7 Stunden sollten das Minimum sein.
- Ernährung schlägt Sport – eine gute Diät ist der Gamechanger.
- Social Media Detox hilft wirklich – weniger Reize = mehr Ruhe.
- Rituale schaffen Inseln der Erholung – z.B. gemeinsames Frühstück.
- Nicht alles auf einmal ändern! – lieber in kleinen, dauerhaften Schritten.
Gesundheit als Fundament für Erfolg
Die vielleicht wichtigste Erkenntnis: Gesundheit und wirtschaftlicher Erfolg müssen kein Widerspruch sein – im Gegenteil. Wer gesund ist, arbeitet besser, nachhaltiger und mit mehr Freude. Das ist nicht nur individuell klug, sondern auch betriebswirtschaftlich sinnvoll.
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Häufige Fragen zu Gesundheit und Unternehmertum
Wie wichtig ist Schlaf für Unternehmer?
Schlaf ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit und Gesundheit von Unternehmern. Mindestens 7 Stunden Schlaf pro Nacht sollten angestrebt werden, um Konzentration und Kreativität zu fördern.
Wie kann eine gesunde Ernährung den Geschäftserfolg beeinflussen?
Eine ausgewogene Ernährung ist die Basis für nachhaltige Leistungsfähigkeit. Gesunde Nahrungsmittel fördern die körperliche und geistige Gesundheit, was sich positiv auf den Geschäftserfolg auswirkt.
Was sind gesunde Routinen für Unternehmer?
Gesunde Routinen können kleine, nachhaltige Veränderungen beinhalten, wie regelmäßige Sporteinheiten, ausgewogene Mahlzeiten und feste Schlafzeiten. Diese helfen, die Balance zwischen Arbeit und Gesundheit zu wahren.
Wie kann Stress im Unternehmeralltag reduziert werden?
Stress kann durch bewusste Pausen, Atemübungen und Meditation reduziert werden. Auch der Austausch mit anderen Unternehmern und das Setzen realistischer Ziele tragen zur Stressbewältigung bei.
Ist es möglich, Gesundheit und Erfolg zu vereinen?
Ja, Gesundheit und wirtschaftlicher Erfolg schließen sich nicht aus. Gesunde Unternehmer arbeiten oft nachhaltiger und kreativer, was sowohl dem Individualwohl als auch dem Unternehmen zugutekommt.



